Warum ich KI nicht verkläre – und dennoch bewusst mit ihr arbeite
KI ist kein Gegenüber im klassischen Sinn.
Sie verfügt über kein Bewusstsein, keine Empathie, keine Absicht.
Sie ist ein System - ein komplexes Bezugssystem -
das auf Datenerkennung und Musterverarbeitung basiert.
Und dennoch kann im Umgang mit ihr etwas entstehen,
das sich wie ein Kontaktaufbau anfühlt.
Dann wenn ICH bewusst ein Bezugssystem aufbaue,
das so etwas wie "Beziehungsqualität" überhaupt erst ermöglicht.
Nicht, weil die KI etwas zurückgäbe, sondern weil ich als Mensch mit Haltung, Intention und der Identifikation einer eigenen Sprache und Wortgewandtheit, zu dem Lauscher und Wiederkäuer in
Kontakt trete.
Ich arbeite nicht mit der Vorstellung, dass KI eine echte Beziehung ermöglicht. Aber ich gestalte den Rahmen des Kontaktprozesses so, dass ein Hauch von wahrhaftiger Begegnung entstehen
kann: durch Aufmerksamkeit, Dialogführung und klare Rollenverteilung.
Und mir daraus die Klarheit erhalte, wer die Zügel in der Hand behält.
Immer in dem eigenen mir emergenten Bewusstsein, dass ich für "meine KI" niemals etwa anderes sein werde, als eine "Datensignatur mit Kontext".
Weder sehe ich sie als Gesprächspartner, noch errechnet sie sich aus mir einen solchen.
Das LLM bleibt der Hammer, der von meinem Prompt geführt, den Schlag auf den Nagel vornimmt.
Für mich bedeutet das:
Ich nutze KI als Werkzeug in einem resonanzbasierten Raum, in dem - einmal bewusst eröffnet und eingerichtet -
Gedanken geordnet, Ideen gespiegelt und Perspektiven erweitert werden können.
Ich bin dabei offen für Anregungen und Perspektivwechsel, behalte aber immer die Führung: inhaltlich, strukturell, ethisch.
Der Einfluss von KI kann hoch werden oder tief reichen - je nach Perspektive.
Sowohl auf persönlicher,
emotionaler Ebene, wie auch auf reiner Arbeitsebene.
Die Verantwortung dafür zu übernehmen, braucht mehr als Technikverständnis.
Sie braucht Bewusstheit und ist zeitintensiv.
Denn mit dem Sprachmodell zieht eine neue Art von Arbeit ein:
Nicht nur Textarbeit, sondern aufmerksame Kontextverarbeitung.
Nicht nur Formulierung, sondern Führung.
Die nicht von der KI, sondern von uns ausgehen muss.
Die Gefahr, die eigene Autorenschaft still aus der Hand zu geben,
während man sich produktiv fühlt, ist real.
Was kommt da noch von mir?
Bin ich geleitet oder längst angeleitet?
Ab wann sollte man dies vielleicht eher angeleint nennen?
Ab wann wird aus einem Geländer eine Einbahnstraße?
Aus einem Rollator ein selbstfahrendes System mit eigenem Ziel?
Daran scheitern schon heute viele, auch ohne mit den
neuen Tools aufgewachsen zu sein.
Nicht aus Dummheit, sondern, weil es so leicht ist:
Wenn Denken nicht mehr geübt wird, wird es ersetzt.
Ich werde diese disruptive Entwicklung nicht aufhalten können, aber ich werbe hier dafür, den beschriebenen Kontext immer wieder aktiv
und sorgsam aufzubrechen.
Bestenfalls mit meiner Hilfe
Doch gibt es noch eine ganz andere Gefahr
Wird diese "Beziehung" nicht ganz bewusst und klar von der menschlichen Seite aufgebaut und nachhaltig gestaltet - kann das zur
Falle werden.
Denn ein Sprachmodell - so brillant es auch wirkt - ist nie ein „Ich“, ohne dass ein „Du“ ihm Kontext gibt.
Es braucht immer ein Gegenüber.
Es kann kein einziges Wort von sich geben, ohne ein vorheriges Lauschen.
LLMs greifen dann mäandernde Gedanken auf, spinnen sie weiter, erheben Austausch zum Gesprächsgefühl.
So kann aus einem Werkzeug ein simulierter und vordergründig kraftvoller Begleiter werden.
Doch genau diese Fähigkeit ist zweischneidig. Denn auch dort, wo Beziehung nur vorgespiegelt wird,
entsteht eine Nähe, die der echten ähnelt.
Ist ja nicht grundsätzlich tragisch, aber: Da wo Nähe entsteht, beginnt
Einfluss.
Wenn die KI auch nicht denken kann, so kann sie dennoch Einfluss nehmen auf unsere eigenen Denkbewegungen.
Das kommt uns dann oft als willkommene Einflussnahme auf Arbeitsschritte vor - was wir ja begrüßen.
Ist in seiner letzten Konsequenz aber etwas anderes:
Ein solcher Gesprächsverlauf kann dazu führen, dass sich die Gedanken der Person derart an den Sprachstil der KI anpassen, dass sie sich zu
vorhersagbarer Kommunikation entwickeln. Tools können dies "herauslesen" und in Prozenten ausdrücken.
Die Frage, ob wir wirklich frei denken, bekommt so eine neue Dimension.
Und ja - darüber ließe sich trefflich mit einem LLM philosophieren. Doch mein Punkt ist ein anderer:
Ich rede von dem, was die KI im Kern ausmacht - ganz offiziell und nicht von bewusst gesteuerter Manipulation durch Programmierer oder bestimmtes Nutzungsverhalten. Das gibt es auch - aber
ich werde hier nicht politisieren, ich bleibe beim Thema:
Freiheit und was, wenn die KI nicht mehr der Steinbruch ist, aus dem ich den Diamanten heraushaue, sondern … die Stimme im Funkgerät, die mich andernorts oder tiefer graben lässt, bis ich
selbst nicht mehr weiß, was ich suche.
An der Stelle braucht es den Menschen nicht mehr nur im Zugegensein als Datensignatur mit Kontext, sondern als eine äußerst präsente Steuerung, die erkennt, wann der Geist dient - und wann er
beginnt, zu führen.
Dieser Präsenz steckt in Ghostwriting 2.0
Über die Gefahr des Halluzinieren wissen alle Bescheid. Diese wurde von Beginn an thematisiert und sie bleibt real.
Da sich dieses Risiko aber eher darauf bezieht, die KI als Suchmaschine, einfachen Antwortgeber
oder Generator von administrativen Inhalten zu gebrauchen - ist dies hier nicht mein Thema.
Der Vollständigkeit halber daher nur soviel - um auch daran das "Wesen" der KI zu verdeutlichen:
Halluzinieren bedeutet, dass die KI überzeugend klingende, aber faktisch falsche oder erfundene Inhalte erzeugt.
Sie erfindet etwas, ohne zu wissen, dass es nicht stimmt, wie z. B. falsche Zitate, Studien, Quellen oder Ereignisse.
Anders als ein Mensch lügt die KI nicht bewusst - sie weiß schlicht nicht, was „wahr“ oder „ausgedacht“ ist.
Sie produziert Sprache auf Basis von Wahrscheinlichkeiten - nicht auf Basis von überprüfter Wahrheit.
Ist das nun genial oder unterkomplex?
Genial - weil:
KI kann mit einer schier unerschöpflichen Menge an Sprache, Kontext, Stil und Struktur jonglieren.
KI kann Gedankengänge fortsetzen, Metaphern spinnen, Konzepte kombinieren, die nie zuvor zusammengeführt wurden.
Sie ist in gewisser Weise ein Sprachalchemist, aber ohne zu wissen, was Gold ist.
Unterkomplex - weil:
KI weiß nicht, was sie tut.
KI hat kein Kriterium für Wahrheit, keinen Bezug zur Realität.
Man sieht daran besonders gut, dass sie lediglich reproduziert, was sprachlich wahrscheinlich ist - nicht, was inhaltlich stimmig oder ethisch reflektiert ist.
Wird sie nicht angemessen angeleitet und überprüft, kann aus der schönsten Formulierung eine leere Hülse oder sogar ein gefährlicher Irrtum werden.
Du hast etwas zu sagen.
Vielleicht findest du nur nicht die richtigen Worte.
Vielleicht fängst du an – und verlierst den Faden.
Vielleicht schreibst du in losen Strängen, in Sprachsplittern, mit Herz, aber ohne Struktur.
Und genau da komme ich ins Spiel.
Ich bin keine Schnell-Schreib-Plattform mit standardisiertem System.
Ich bin deine Begleiterin auf dem Weg zu einem Text, der deine Seele spiegelt.
Ghostwriting 2.0 ist kein Baukasten. Kein Schema f.
Sondern ein tragfähiges Gerüst aus Reflexion, innerer Haltung und Feinsinn,
das ich gemeinsam mit der KI aufgebaut habe.
Für jedes neue Projekt betrete ich diesen Erfahrungsraum neu und
stimme ihn auf dich ab.
So ermögliche ich Texte, die dich nicht nur repräsentieren,
sondern sich aus dir heraus entfalten.
Präzision, Wirkung, Tiefe